Es gibt zwei Hauptkategorien von Sattelgurten: Langgurte und Kurzgurte. Welche Kategorie man wählen muss hängt davon ab, wie lange die Gurtstrippen des Sattels sind. Die meisten Spring- und Vielseitigkeitssätteln haben Kurze Gurtstippen, sodass ein Langgurt verwendet werden muss. Ausnahme: Vielseitigkeitssättel mit dem Schwerpunkt Dressur. Dressursättel haben ein langes Sattelblatt und lange Gurtstrippen, sodass hier Kurzgurte verwendet werden.
Nach der Wahl der Hauptkategorie gibt es noch die Wahl zwischen verschiedenen Materialien, Funktionen und Formen der Sattelgurte. Dies ist in der Regel bei beiden Gurtarten gleich, mit wenigen Unterschieden.
Unter diese Rubrik fallen gerade geschnittene Sattelgurte. Diese Gurte sind generell für Pferde geeignet, die nicht besonders empfindlich im Bereich der Gurtlage sind und die auch keine Problemzonen im Gurtbereich haben.
Anatomische Sattelgurte sind im Bereich der Ellenbogen etwas zurückgeschnitten, damit die Bewegungsfreiheit optimal gewährleistet werden kann. Ebenso können sie auch in der Mitte breiter sein, damit an der Hauptanliegestelle der Druck möglichst großflächig verteilt werden kann.
Darunter fallen Stollengurte der bei Spring- und Vielseitigkeitspferden eingesetzt wird, da diese sich beim Springen mit den Stollen der Hufeisen Wunden am Bauch zuziehen können. Eine weitere Funktion dieser Sattelgurte ist, dass sie einen extra Ring haben, damit ein Hilfszügel oder auch ein Vorderzeug eingeschnallt und schnell wieder abgenommen werden können.
Nylon ist ein sehr robustes und langlebiges Material, welches auch leicht zu pflegen ist. Für empfindliche Pferde ist Nylon nicht das richtige Material, da es durch Schwitzen schnell zu Scheuerstellen kommen kann.
Neopren ist ein sehr weiches und flexibles Material, welches auch von empfindlichen Pferden gut vertragen wird. Auch in Kombination mit Schweiß bleibt Neopren geschmeidig und ist ebenfalls leicht zu reinigen.
Leder ist ein Naturprodukt und bedarf mehr Pflege. Das heißt, dass es täglich grob gereinigt werden sollte und alle paar Wochen gründlich mit Sattelseife und Lederfett. Es ist jedoch auch ein unschlagbares Material in Bezug auf Komfort, Haltbarkeit und Verträglichkeit bei Pferden.
Besonders empfindliche Pferde, ob auf Druck oder Scheuerstellen, können mit Lammfell entlastet werden. Dies gibt es entweder als Gurtschoner zum Überziehen über einen Sattelgurt oder direkt mit dem Sattelgurt verbunden. Der Vorteil von abnehmbaren Überzügen ist, dass diese zum Waschen einfach abgenommen werden können. Der Vorteil von kominierten Lammfellgurte ist, dass das Fell nicht verrutschen kann und somit das Risiko der Hautirritation noch mehr verhindert wird.